Amici-Treffen 2010


Durchschnittlich eine Führung pro Tag

Rund 18‘000 Personen haben dank dem Museum der Päpstlichen Schweizergarde in der ehemaligen Festung Naters Einblick in das Gardeleben erhalten. Geführt werden sie von ehemaligen Schweizergardisten. Seit Eröffnung des Museums am St.-Martins-Tag 2006 fand durchschnittlich eine Führung pro Tag statt. Dies erfuhren die Amici am 13. November 2010 an ihrer Jahrestagung im «Bellevue» in Naters.



Amici sind der verlängerte Arm des Stiftungsrats
Der martininäheste Samstag ist in Naters traditionellerweise Amici-Tag. So konnte Amici-Obmann Tony Jossen einen voll besetzten «Bellevue»-Saal von Stiftern und Freunden des Zentrums Garde – dem vor vier Jahren eröffneten Museum der Päpstlichen Schweizergarde – begrüssen. Er freute sich, dass von der Eignerin der Festung, der Gemeinde Naters, eine Dreierdelegation des Gemeinderates der Tagung beiwohnte: Yves Zurwerra, Reinhard Jossen und Bruno Lochmatter. Tony Jossen gab auch seiner Freude Ausdruck, dass im vergangenen Jahr sieben neue Stifter und 23 neue Amici zum Freundeskreis gestossen sind.
Die Amici sind der verlängerte Arm des Stiftungsrats. Dieser Freundeskreis hat den Zweck, den Stiftungsrat nach Kräften zu unterstützen, sei es mit CHF 50.– Jahresbeitrag oder mit einmaligen CHF 1000.– oder mehr. Die Stifter (CHF 1000.– und mehr) werden für alle Zeiten – erdbebensicher – in der Ehrengalerie der Festung verewigt und wunderschön vielfarbig beleuchtet. Die Amici helfen mit ihren Beiträgen, die laufenden Kosten zu tragen und werden als Museumsführer, Ideenlieferanten, Werbeträger, Ausstellungs- und Sponsorensucher und Cafetiers auch in Zukunft wirken.

Einige Höhepunkte seit dem letztjährigen Martinitreffen:
Der Trägerverein «La Caverna» hat unter der kundigen Leitung von Thomas Imesch grosse Arbeit geleistet.


Amici-Obmann Tony Jossen

In diesem Jahr konnte das Festungsmuseum mit einem grossen Fest eröffnet werden. Der Verein unter dem Präsidium von Erich Bumann hat eine tolle Broschüre herausgegeben und die ersten Führungen erfolgreich durchgeführt.
Der Strahler-Verein Oberwallis (Initiant: Reinhard Eyer) ist gegründet und hat die Verhandlungen mit «La Caverna» aufgenommen, um in der Festung ein Strahler-Museum realisieren zu können.
Im Februar wird mit dem Ausbruch für den Kulturfels begonnen. Der Museumsbetrieb wird dadurch kaum behindert. Der Gemeinde und den Sponsoren sei für die wunderbare Unterstützung ganz herzlich gedankt.
Die 20'000-er Grenze an Besuchern ist bald erreicht! Unseren Museumsführern und -innen gebührt ein grosses Vergelt's Gott und ein tosender Applaus für ihre uneigennützige Bereitschaft und ihren hervorragenden Einsatz. Ganz besonders möchte ich unserem Chef-Cicerone und Stiftungsrat Sigi Heinzen und allen Gardekameraden danken. Es ist einfach grandios, was die Museumsführer leisten!
Die Anzahl neuer Mitstifter ist auf 155 angewachsen. Vergelt's Gott allen edlen Spendern! Es ist weiterhin Platz in der Ehrengalerie der Festung!


Yes, we do!
«Mit eurem ‹Amici-Sein› und eurem finanziellen Beitrag ermöglicht ihr das Verwirklichen von Träumen – und deren gibt es noch viele», bedankte sich Stiftungspräsident Stefan Ruppen. So weitere Publikationen und weitere Ausstellungsboxes. Stefan Ruppen freute sich vor allem, dass just auf diesen Amici-Tag 2010 die erste Publikation des zentrum garde, des Kulturzentrums der Päpstlichen Schweizergarde, erschienen ist: «Endlich pfiff die Lokomotive zur Abfahrt…» Die Erlebnisse des Schweizergardisten August Benedikt Kunz in Rom (1878–1882). Alle der Versammlung beiwohnenden Amici durften ein noch druckfrisches Exemplar in Empfang nehmen. Weitere Publikationen sind in Vorbereitung. Stefan Ruppen in Abänderung des US-präsidialen Wahlspruchs «Yes, we can!» – «Yes, we do!»


Vize-Obmann und Stiftungspräsident Stefan Ruppen

Von den Gletscherlandepiloten bis zu den Waffensammlern…
Kassier Roland Walker, auch Präsident der Sektion Wallis der ehemaligen Päpstlichen Schweizergardisten, führt nicht nur über die Einnahmen und die Ausgaben Buch, sondern auch über die Besuche im Museum. So konnte er berichten, dass die ehrenamtlichen Museumsführer in insgesamt 1401 Führungen 810 Gruppen mit 18‘000 Personen durchs Museum geführt haben. «Nun mag man sich fragen, so Roland Walker, «ist es nach so vielen Führungen für den einzelnen Führer noch interessant, Gruppen zu führen?» Seine Antwort: Ein klares Ja! So treffen die Führer auf sehr interessierte und interessante Besucher, jede Gruppe habe ihren eigenen Charme. Eine kleine Auswahl davon weiter unten.
Roland Walker bedankte sich bei den Amici: «Im Wissen, dass ihr bereits vieles für uns getan habt, sind wir voller Hoffnung, dass wir auch in Zukunft auf eure Unterstützung zählen können. Wir unsererseits sind überzeugt, mit unserem Einsatz für das Gardemuseum dem Gardistendorf Naters vieles zurückgeben zu können.»

Hier nun ein Auswahl von Gruppen, welche das Museum besuchten:


Finanzchef Roland Walker

Alt-Ständeräte
Cadilac-Club
Europäisches Postpersonal
Fastnachtsgruppen
Gletscherlandepiloten
Herrgottsgrenadiere
Jahrgänger
Japanische Reiseführerinnen
Kantonale Landesversorgung
Medienleute und Journalisten
Mütterzirkel
Ornovassesi
Politische Parteien
Radio- und Fernsehstationen
Sakristanenverband
Schwager-Treffen
Veteranentreffen der Mundharmonika-Spieler
Waffensammler
Weinfreunde
Zünfte

Im «Hunderter-Klub» Roland Walker (links) und Johann Mutter (rechts) haben im Gardemuseum über 100 Führungen absolviert. Sie treten damit in den «Hunderter-Klub» ein, welchem auch Siegfried Heinzen (360 Führungen), Hugo Wyssen (190), Martin Karlen (187) und Bernhard Rotzer (111) angehören. Amici-Obmann Tony Jossen (Mitte) beschenkte die «Neo-Hunderter» mit einem Wein-Set.



«Ihr habt dem Fels eine Seele gegeben»
Der Meinung, dass die Gardisten viel für Naters tun, war denn auch Gemeinderat Yves Zurwerra, welcher den Amici die Grüsse und den Dank des Gardistendorfes Naters überbrachte: «Ihr habt dem Fels eine Seele gegeben, ihr fördert den Tourismus und kurbelt die Wirtschaft an».

«Endlich pfiff die Lokomotive zur Abfahrt…»
Förmlich an den Lippen hingen die Amici Dr. Werner Bellwald, Museumsmacher und Kulturwissenschaftler, als dieser die erste Publikation des zentrum garde mit dem Titel «Endlich pfiff die Lokomotive zur Abfahrt…» vorstellte. Die von ihm verfasste und im Rotten-Verlag erschienene Broschüre schildert das bewegte Leben des August Benedikt Kunz, der von 1878 bis 1882 in der Garde diente. Amerika, Frankreich, Ägypten – und Rom waren die wichtigsten Stationen in seinem Leben. Als Siebzehnjähriger wandert August Benedikt Kunz nach Amerika aus, bleibt drei Jahre, lernt Gärtner – und einiges für das Leben. Mit 26 steigt er in einen Zug, wartet sehnlichst auf den Pfiff der Dampflokomotive zur Abfahrt und reist nach Marseille. Dort arbeitet er in Gärtnereien und Baumschulen. Dann ist er als Vorarbeiter auf Plantagen bei Kairo tätig und errichtet nilaufwärts eigenhändig eine Missionsstation und verwandelt eine Ruine in ein Herrschaftshaus.


Dr. Werner Bellwald, Museumsmacher

August Benedikt Kunz, geboren 1856 in Liestal, überrascht uns in jungen Jahren an zahlreichen Schauplätzen. Und als er 1877 in die Garde eintritt, erwartet ihn allerhand… So wurde er ein frühes Mobbing-Opfer.
Im Alter hält Kunz seine Erlebnisse schriftlich fest. Der Originaltext wurde aus der Handschrift Wort für Wort übertragen und nun wird der ausführliche Bericht über die Zeit in Rom veröffentlicht. Alte und neue Fotos von den Schauplätzen illustrieren die 80-seitige Broschüre.

Zur Publikation

Hans Werz


Die erste Publikation des zentrum garde



Bericht «Regionalzeitung Aletsch-Goms» vom 26. November 2010


Impressionen vom Amci-Treffen 2010


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