Schweizergarde-Museum Naters
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Amici-Treffen 2021

Jahresbericht des Obmanns

Tony Jossen

amici-Obmann

Vorbemerkung
Corona-Pandemie, Klimawandel, schmelzende Gletscher, shitstorm von allen Seiten in den social media, erschreckende Missbrauchsfälle in vielen Institutionen und Familien, Cyber-Kriminalität, drohende Stromlücke, Stress am Arbeitsplatz, Terror in vielfältiger Weise, kommunistische Hegemonieabsichten, Hunger und Migration, 11‘000 Abtreibungen im Jahr 2020 allein in der Schweiz, halbleere Kirchen, mehr als 260 Mio. verfolgte, misshandelte oder getötete Mitmenschen wegen ihrer Treue zum christlichen Glauben (Jan Probst könnte viel dazu sagen! Übrigens feiern wir morgen, am 14. November, den Sonntag der verfolgten Kirche.
Und doch: Die Welt sehnt sich nach Frieden und Geschwisterlichkeit. Bald feiern wir Weihnachten. Die Botschaft spricht von einem Himmel voller Licht und Friede auf Erden. Sie ist eine wahre Frohbotschaft und keine Drohbotschaft. Weil die Liebe Gottes grenzenlos ist, kommt er selber in diese verrückte Welt und engagiert sich eigenhändig dafür, dass sie gerechter, friedlicher und menschlicher wird. Ich wünsche mir, dass wir alle dazu unsern Beitrag zu leisten versuchen. Vergelt’s Gott!
Es gibt seit dieser Woche für uns Gardisten ein sehr positives, langersehntes Ereignis zu würdigen: Die Schweiz errrichtet eine Botschaft beim Heiligen Stuhl und anerkennt die Souveränität des Vatikans. Finalmente! Schliesslich haben wir auch Botschaften in Peking, Moskau, Teheran, Minsk und Nord-Korea etc. Damit scheinen die „Kulturkampf-Krämpfe“ in unserm Land endgültig der Vergangenheit anzugehören. Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang auch, dass unser Gardekamerad Erzbischof Emil Tscherrig als erster Nicht-Italiener den Vatikan in Italien und San Marino als Nuntius vertritt. Auguri, caro amico Monsignore Emilio.

Administratives
Wie es sich gehört, werden wir als Team nun vor Euch kurz Rechenschaft ablegen über die vergangenen zwei Geschäftsjahre.
Gestattet mir, dass ich nochmals auf das berührendste Ereignis unseres Treffens 2019 zurückblicke: Die Erneuerung unseres Fahneneides. Manch einer der über 50 Ehemaligen hatte dabei leicht feuchte Augen. Einmal Gardist - immer Gardist! - Ist für uns kein leeres Wort. Schön war’s. Danke!.

Mitglieder: Neu sind zu uns gestossen: 10 Stifter und 38 Amici! Die Mitgliederzahl unseres Vereins ist damit auf über 1000 Stifter und Amici angewachsen. Wir sind somit einer der grössten Vereine im Oberwallis, von den Fans des FC Constantin mal abgesehen.
Als verlängerter Arm des Stiftungsrats ist unser Amici-Club für die Geldbeschaffung und die Organisation des Amicifestes zuständig. Wir tun dies mit Freude, weil Ihr uns nach Kräften unterstützt, sei es mit CHF 50.– Jahresbeitrag pro Person oder mit einmaligen CHF 1000.– oder mehr. (Steuerlich absetzbar!). Die Stifter (Fr. 1000.- und mehr) werden zudem für alle Zeiten in der Ehrengalerie der Garde erdbebensicher verewigt und wunderschön hell beleuchtet.
Wie versprochen, treffen wir uns jedes Jahr zu unserm Amici-Fest am Martini-Samstag, wenn uns nicht die chinesische Seuche einen Strich durch die Rechnung macht. Ich bitte Euch inständig, dies dann nicht zu vergessen, wenn Ihr am Schluss dieses Fest verlassen dürft. Es erstaunt mich immer wieder, dass es noch keinem Staatsmann eingefallen ist, die Corona-Rechnung dem arroganten Xi Jinping zu schicken. Aber schon im alten Testament tanzten die Israeliten um das „Goldene Kalb“.

Liebe Freunde, Ich beschränke mich auf eine kurze Aufzählung unserer Tätigkeiten, denn der Hauptakzent liegt in den Händen unseres Stiftungsrats, wie unsere Präsidentin Euch gleich aufzeigen wird und meiner Amici-Vorstandskameraden. Wir führen das Gardezentrum wie einen internationaler Konzern: Germaine Seewer und die Stiftungsräte amten als VR, jedoch ohne Boni; der Amici-Vorstand erledigt das operative Geschäft, ebenfalls ohne Boni und die Museumsführer sind die ehrenamtlichen Botschafter, die als Verkäufer der Gardeidee segensreich wirken.

Nach mehr als fünfjährigem Hin und Her und juristischen Spitzfindigkeiten konnten wir durch die tatkräftige Mithilfe von Felix Ruppen und Werner Bellwald und mit Unterstützung von Adrian Zumstein, Chefjurist im Departement unseres Staatsrates Franz Ruppen den gordischen Knoten endlich lösen. In Zusammenarbeit mit dem neuen Zonennutzungsplan der Gemeinde wird der Perimeter der gesamten Festung und dem Umgelände umgezont, so dass unser geliebtes Wahrzeichen weiterhin bestehen bleiben kann. Damit sollte auch die langersehnte Betriebsbewilligung für die gesamte Caverna erteilt werden können. Wir konzentrieren uns auf das komischerweise bewilligte Empfangsgebäude ausserhalb der Festung, das unter kundiger Leitung von Architekt Otto Vogel bereits erstellt ist. Im kommenden Jahr wird der Innenausbau realisiert. Namhafte Sponsoren konnten gefunden werden, die wir bei der Einweihung würdigen werden. Jetzt schon ein herzliches Vergelt’s Gott!

Ende 2020 erhielten Sie unsere Broschüre „Neuigkeien aus dem Gardemuseum“, den neuen Prospekt und den Hinweis auf unsere Publikation Nr. 6: “Ein Magnet, der die Kameradschaft verstärkt“, aus der Feder von Martino, Werner und Hans. Es gibt noch ein paar Exemplare im Shop! – Ein Museum, das nichts publiziert, ist eigentlich ein totes Haus. Diesen Vorwurf brauchen wir nicht zu fürchten, weil unsere Autoren einen unglaublichen Eifer und Sachverstand an den Tag legen.
Die neuste Publikation über Oberstleutnant Gregor Volken wird Euch heute vorgestellt. Allen, die daran mitgewirkt haben, gilt unser herzlichster Dank.

Jahresbericht des Kurators

Werner Bellwald

Kurator

Geschätzte Festgemeinde am 15. Geburtstag des Gardemuseums
Liebe Freundinnen und Freunde der Schweizergarde

Auch unser Kulturbetrieb mit Ausstellung, Bibliothek, Sala Guardia und Archiv litt unter Corona, Sie haben es gehört, monatelang war das Museum zu. Die Arbeit hinter den Kulissen aber lief weiter.

  • Ein dickes Dossier mit allen Projekten und den Budgets wurde für die Jahre 2021–2026 erarbeitet, damit wir am 20. Geburtstag des Museums bella figura machen
  • Die französische Version des Prospektes gedruckt
  • Den deutschen Prospekt haben wir überarbeitet, mit neuen Bildern, neuen Themen
  • In der Ausstellung sind Leuchtkörper ersetzt, Kleinreparaturen an den Multimediastationen ausgeführt, die Funktion der Klimaanlagen geprüft usw.
  • Gardisten oder deren Nachfahren brachten Objekte fürs Museum, zum Beispiel:
  • Aus Therwil Friedrich Schaad seine Militärtrompete, dank der er 1959 in der Garde bleiben durfte, obschon er zwei Zentimeter zu klein war
  • Aus Martigny Dominique Carron: vom Dienst am Annator die Signalpfeife
  • Aus Bern Enrico Portmann einen Glettibock, speziell zum Bügeln der Uniformen angefertigt
  • Aus Sitten Raphael Farquet mit der minutiösen Zusammenstellung der 4‘264 und eine Viertelstunde, die er 1997-99 als Gardist leistete
  • Aus Basel Iris Indri mit der blauen Dienstuniform, welche ihr Vater 1950-52 trug
  • Aus Bern und Zürich die Gebrüder Stäuble eine Schreibmaschine, auf der ihr Vater die Erinnerungen aus der Gardezeit der 1920er Jahre festhielt – und natürlich den gesamten Originaltext dazu
  • Aus dem Kanton Zug Fabian Stocker ein Stück Fassade vom Petersdom – mit solchen Souvenirs hatte der Walliser Polizeikommandant in der Türkei etwas weniger Glück. Man sieht: Gardisten sind eben schlauer…
  • Aus Herisau und Bern Alex und Pia Muheim die kostbaren Orden und Begleitdokumente ihres Urgrossonkels Josef Staub, der in den 1850er Jahren Offizier in den Truppen des Kirchenstaates war – ganz seltene Exponate!

Und so weiter, und so weiter – wenn ich hier alles aufzählen will, müssen wir 14 Tage Ferien nehmen. Darum kurz: An alle, auch die, die ich begreiflicherweise nicht namentlich aufführen kann, geht mein aufrichtiger, grosser Dank. Dieser gilt auch den Sponsoren, der Loterie Romande, der Gemeinde, dem Kanton, aber auch den privaten Stiftern, die einen Tausender einbezahlten. Dank dieser Grosszügigkeit können wir unseren Auftrag erfüllen, Kulturgut sammeln, ausstellen, dokumentieren, Führungen für das Publikum anbieten und so weiter. Bleiben Sie dabei, machen Sie auch künftig bei uns mit – das ermöglicht ein sinnvolles, zielgerichtetes Dranbleiben. Neue Resultate wieder nächstes Jahr, selber Ort, selbe Zeit – blibäd gsundi, vorsichtigi, aber optimistischi. Und heyd äs scheens Giburtstagsfäscht van iischm Museum , wo hiit fiifzä jeerigs chunnd.

«Mit Salz und Pfeffer im Blut»

Publikation Nr. 7 des zentrum garde

Vernissage Buch Gregorio Volken

Martino Karlen

Autor des neusten Buches «Mit Salz und Pfeffer im Blut»

Sie hörten gerade die Stimme von unserem ehemaligen Oberstleutnant und Kamerad Gregor Volken. Wenn ich noch heute, seine Befehle mit seiner markanten Stimme höre, bekomme ich «Hännuhüt» und mir kommen sofort positive Erinnerungen, an die wunderschöne Zeit im Vatikan und bei der Schweizergarde.

Für jene Gäste, die Gregor Volken nicht kannten, möchte ich kurz einige Eckdaten aus seinem Leben erläutern: Geboren ist er im Jahre 1922 im Weiler Hockmatta bei Grengiols. Schon früh, musste Gregor zu Hause mitarbeiten und er steuerte ebenfalls etwas für den Lebensunterhalt der Familie bei. Zusammen mit seinen Brüdern arbeitete er nach seiner Schulzeit als Holzfäller und als Flösser. Gregor Volken sagte von dieser harten Zeit: «Ich bestand nur aus Haut und Knochen und jeder hat gearbeitet auf Tod und Leben». Er trat mit 24 Jahren in die Päpstliche Schweizergarde ein und diente etwas mehr als 38 Jahre lang, «Tapfer und treu» der Schweizergarde, der katholischen Kirche und fünf Päpsten. Der Lohn seiner Treue, seines Charakters und seiner Loyalität waren seine stetigen Beförderungen. Oberstleutnant Gregor Volken lebte nach seinem Austritt im Jahre 1984 in der Nähe des Vatikans und verstarb im Jahre 2012 mit 90 Jahren.
Vielleicht denkt sich die eine oder der andere, wie kommt man eigentlich auf die Idee, über einen Kameraden ein Buch zu schreiben, der mittlerweile schon fast zehn Jahren verstorben ist? Der Grund ist ganz einfach: Gregor Volken hat mich in meiner Zeit in der Garde sehr beeindruckt. Auf einer Seite war er ein strenger Offizier und bei ihm gab es kein ABER /ODER, und auf der anderen Seite verblüfte er mich immer wieder mit seiner Menschlichkeit und seinem Verständnis für uns junge Gardisten. Da auch Volken zuunterst als Hellebardier angefangen hat, verstand er viele Male unsere Anliegen und reagierte in vielen Situation nicht wie ein Offizier, NEIN, eher wie ein Vater der seine Söhne mit seiner väterlichen Art hinwies, was zu machen war. Als ich dann im Museum viele Fotos von Volken in die Hände bekam war die Idee geboren.

Jedoch ohne Mithilfe von sehr vielen Personen, wäre das Buch nie entstanden. Daher möchte ich es nicht unterlassen, hier meinen Dank auszusprechen an Gregors Volkens Kinder Paula und Carlo. Beide waren von Anfang an einverstanden und unterstützen mich mit Informationen und Fotografien, an Andrea Volken, Marie-Claire Volken und Walter Imhof. Alle drei händigten mir Fotos und Dokumente aus von ihrem Onkel Gregor. Pfarrer Eduard Imhof für seine drei Geschichten aus Gregorlis Jugendjahren. Gerhard Heimen für Fotografien aus Grengiols, die in den 30iger bis 40iger Jahren entstanden. Herzlichen Dank geht an meine 37 Kameraden, die ihre Erfahrungen mit Gregor Volken preisgaben, damit Sie nun 38 Geschichten/Anekdoten lesen können. Den Anfang macht der 96-jährige André Andenmatten aus Visp, der 1950 eintrat, und die letzte Geschichte verfasste unser Obmann Tony Jossen, der Nachfolger von Gregor Volken wurde. Grossen Dank gebührt den Schreibern der Vorworte und dem Nachwort: Oberst Christoph Graf, an Paula Walser-Volken und an Carlo Volken, sowie an den Gemeindepräsidenten von Grengiols, Armin Zeiter. Danke auch an all den Buchsponsoren für ihren finanziellen Beitrag. Dank gebührt auch Hans Werz und Kurator Dr. Werner Bellwald. Beide haben im Hintergrund sehr wichtige Arbeiten geleistet, die niemand sieht, aber so sehr wichtig sind. Ohne ihre Mithilfe wäre die Publikation wohl wie eine Suppe «ohne Salz und Pfeffer».
Apropos «Mit Salz und Pfeffer im Blut»: Warum heisst das Buch so? Gregor Volken sagte viele Male, wenn er mit dem Exerzieren und speziell mit dem Gewehrgriff nicht zufrieden war: «Da müss de meh Salz und Pfeffer druf...»
Am Anfang von meiner Rede hörten sie ja das Kommando von Gregor Volken. Und, wie könnte es nun anders sein, dass letzte Wort hat wiederum Gregor Volken.

Jahresbericht des Kassiers

Roland Walker

Kassier und Statistiker

Carissimi amici, fondatori e donatori

Als Kassier unseres Freundeskreises meinen Bericht, unsere Botschaft, unsere Vision, unsere Mission

Die Corona-Plage hat auch unseren Museumsbetrieb eingeschränkt waren doch alle Museen in den letzten zwei Jahren für acht Monate geschlossen. Seit Eröffnung machten wir durchschnittlich 260 Führungen pro Jahr. Im Jahr 2020 gerade noch 96 und im 2021 waren es 120 Führungen.
Wir als amici haben dem Gardemuseum in den letzten zwei Jahren wiederum einen grosszügigen Betrag von CHF 28‘000.– gespendet.
Papa Albino Luciani, der 33-Tage-Papst des Lächelns, sagte: Es genügt nicht entschlossen anzufangen, du musst auch entschlossen weiterfahren.
Sehr zuversichtlich und mit viel Freude, Elan, Optimismus und ab und zu auch mit jugendlichem Übermut wollen wir entschlossen weiterfahren und am Museum weiterbauen. Dazu haben wir für die Jahre 2021 bis 2026 in einer Broschüre – Sponsorendossier – „Das Museum der päpstlichen Schweizergarde weiterbauen" verfasst. 17 Projekten sind dabei sehr detailliert beschrieben. Die Kosten belaufen sich dabei auf 570‘000.– Franken. Projekt 18 als Grossprojekt wäre dann die Audio- und Video-Digitalisierung der über 150 Schatzkammerboxen.

Für das Jahr 2019 haben wir euch in unserer Broschüre „Neuigkeiten aus dem Gardemuseum“ Rechenschaft abgelegt.
Das Jahr 2020 auf einen Blick:

Zahlen

Das Vereinsvermögen von CHF 7‘723.77 ist bei der amici-Bank Raiffeisen ausgewiesen.

Aktuell haben wir auf unserem amici-Konto ca. CHF 30‘000.–

Führungen

Folie Führungen Führungen und Gruppen
3702 Führungen haben wir Ex-Gardisten seit dem 11.11.2006 gemacht und dabei 2096 Gruppen durchs Museum geführt. Das sind ca. 10'200 Stunden, was bei einer jährlichen Soll-Arbeitszeit von 1900 Stunden fünfeinhalb Jahre ausmacht, die wir im Gardemuseum waren.

Folie Führungen im Gardemuseum und der LA CAVERNA
Vom 1. November 2020 bis zum 31.10.2021 haben wir 83 Gruppen in 117 Führungen durchs Gardemuseum geführt. Teilgenommen haben daran ca. 1700 Personen
Dazu kommen für den gleichen Zeitraum ca. 100 Führungen die das Festungsmuseum besichtigt haben. Daran teilgenommen haben ebenfalls ca. 1500 Personen.
Zählt man noch die Besucher vom Strahlermuseum, sowie Delegiertenversammlungen, Familienanlässe, Geburtstagspartys und kulturelle Anlässe, die im Kulturfels stattfinden, dazu, haben im Coronajahr 2021 ca. 4200 Besucher die Festung besucht.
Zusammen sind das im Corona-Jahr weit über 200 Führungen in der LA CAVERNA.
Wie ihr seht, es ist einiges los in der alten Festung von Naters.

Folie Führungen pro Führer seit 11.11.2006
Mit seinen 696 und seinen stolzen 88 Jahren hat Sigi Heinzen den Betrieb im Gardemuseum in den letzten 15 Jahren sehr stark geprägt. Dafür gilt dir Sigi unser herzlichster ehrlicher aufrichtiger Dank. Aber auch Wisi, Martino, Tony und Hugo mit über 300 Führungen kennen das Museum bestens.
Ein mille Grazie an all unsere Führer und Führerinnen.

Folie Führungen in den beiden Corona-Jahren
Seit dem 1.11.2019 haben Tony 49, Roli 38 und Ivo 25 Führungen gemacht.

Jahresbericht der Stiftungsratspräsidentin

Dr. Germaine J.F. Seewer

Stiftungsratspräsidentin

COVID-19 ! Der Spielverderber gleich zu Jahresbeginn, so dass ich meine neue Funktion erst mit grosser Verspätung antreten durfte - der Stiftungsrat konnte sich erst im Frühjahr versammeln, um dann die offizielle Chargenübergabe zu vollziehen. Herzlichsten Dank an meinen Vorgänger Stefan Ruppen für seine geleisteten Dienste.
Unzählig sind die kleinen und grossen Arbeiten von ganz vielen uneigennützig arbeitenden und sich für das Zentrum Garde einsetzenden Personen, allen von ganzem Herzen ein Värgällt's Gott tüsig mal. Besten Dank auch den Mitlgiedern des Stiftungsrates für ihr unermüdliches Engagement zu Gunsten dieser hehren Sachen. Herzlichsten Dank auch dem Kanton Wallis und der Gemeine Naters für ihre grosszügige Unterstützung und insbesondere auch der Lotterie Romande.
Heute sind wir immer noch im Griff dieser Pandemie, und ich hoffe sehr, dass wir da einmal rauskommen. Ich freue mich aber ausserordentlich, dass wir uns heute treffen können - allen die das ermöglicht haben, herzlichsten Dank. Merci liebe alle für Eure Anwesenheit und Unterstützung und damit Wertschätzung dem Zentrum Garde gegenüber aber auch allen ehemaligen und aktiven Gardisten. Danke dem Kommandanten der Garde für seine Anwesenheit und er möge doch unseren Dank und Gruss an die Aktiven nach Rom mitnehmen. 
Ich bin froh, dass wir uns im Stiftungsrat im August von Angesicht zu Angesicht sehen konnten. Danke an dieser Stelle unserem Kurator, Dr. Werner Bellwald, der uns in seiner Lötschentaler Heimat so wunderbar empfangen hat.

A propos Werner. Ich durfte am 5.11.21 in Siders dabei sein, als unser Kurator der Spezialpreis im Rahmen der Kulturpreisverleihung 2021 des Kanton Wallis überreicht wurde.

Verschiedene Projekte stehen an - danke allen für ihre Unterstützung.

Bericht des Gardekommandanten

Oberst Christoph Graf

Kommandant der Päpstlichen Schweizergarde

Lange ist er her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben. Und gerade deshalb habe ich mit grosser Freude die Einladung zum diesjährigen Amici-Fest angenommen und möchte mich dafür herzlich bedanken. Es ist für mich eine Riesenfreude, heute hier in Naters anwesend zu sein, um ihnen allen «in primis» die besten Grüsse der aktiven Garde zu überbringen. Gerne möchte ich sie in den nächsten Minuten über die Aktivitäten der Päpstlichen Schweizergarde in diesem Jahr informieren sowie eine kleine Ausschau auf das nächste Jahr halten.

Situation Covid-19
Die Covid-19-Situation hat auch die Päpstliche Schweizergarde in diesem Jahr stark beeinflusst. Das Programm des Heiligen Vaters war bis nach der Sommerpause stark reduziert. Auch die meisten internen Ausbildungssequenzen und alle Weiterbildungskurse in der Schweiz wurden abgesagt. Erst ab Monat September begann sich die Situation etwas zu normalisieren. Der Heilige Vater hält wieder wöchentlich die Generalaudienz in der Aula Paolo VI, empfängt Persönlichkeiten im Apostolischen Palast, zelebriert Messen in der Basilika und stattet wieder Besuche in Rom und in Italien ab. Erwähnenswert ist auch seine Reise nach Zypern und Griechenland, die vom 02. bis 06. Dezember auf dem Programm steht. Im Bereich der Aus- und Weiterbildung haben wir einen grossen Nachholbedarf. Wir versuchen mit einem intensiven Ausbildungsprogramm die Kader und Gardisten wieder auf das gewohnte Niveau zu bringen.

Personelles
Die personelle Situation der Päpstlichen Schweizergarde entwickelt sich positiv. Der Vollbestand von 135 Mann kann momentan garantiert werden. Jedoch sind von unserer Seite grosse Anstrengungen im Bereich der Rekrutierung erforderlich. Mit der Produktion von Videoclips und Beiträgen für unsere Accounts auf YouTube, Facebook und Instagram, der Teilnahme auf Berufsmessen, Vorträgen in Rekrutenschulen der Schweizer Armee und katholischen Bildungsinstituten, der Organisation von Ausstellungen und einer höheren Präsenz in der Schweizer Presse versuchen wir unser Zielpublikum anzusprechen.

Bestand heute 13. November 2021: 135 Mann
Kündigungen auf Ende November: 6 Mann
Kündigungen auf Ende Dezember: 5 Mann
Rekrutenschule Januar 2022: 14 Mann
Bestand am 1. Januar 2022: 138 Mann

Zusammensetzung der Garde nach Heimatkanton
LU 18
SG 17
VS 15
GR 12
AG 11
BE 10
FR 09

Zusammensetzung der Garde nach Wohnkanton
LU 21
SG 15
FR 13
VS 12
AG 10
GR 09
TI 08

Rekrutenschulen
Winter-RS 2021 15 Teilnehmer
Sommer-RS 2021 05 Teilnehmer
Herbst-RS 2021 17 Teilnehmer
Winter-RS 2022 14 Teilnehmer

Familien
Ein weiteres Ziel, das wir anstreben, ist die Entwicklung nachhaltiger Zukunftsperspektiven für unsere Gardisten. Der erste Schritt hat Papst Franziskus gemacht, indem er den «Heiratsartikel» geändert hat. Die Gardisten können nun neu nach 5 Dienstjahren und einem Alter von mindestens 25 Jahren heiraten. Dieser Beschluss löste bei uns einen wahren Heiratsboom aus. Wir haben momentan 22 verheiratete Gardisten mit einem Total von 21 Kindern im Alter von wenigen Monaten bis 19 Jahren.

Rekrutierungsanlässe
Schnupperwoche
Die Schnupperwoche im Frühling 2021 wurde erneut wegen der Covid-Pandemie abgesagt. Die bereits angemeldeten Interessenten konnten jedoch für die Schnupperwoche im Herbst gewonnen werden. Vom 03. – 07. Oktober 2021 besuchten alsdann 19 Teilnehmer die Päpstliche Schweizergarde. 10 aus der deutsch, 7 aus der französisch und 2 aus der italienisch sprechenden Schweiz.

Daten der Schnupperwochen 2022:
Frühling: 19. – 23. April 2022
Herbst: 02. – 06. Oktober 2022

Anlässe in der Schweiz
Trotz Corona konnten wir im laufenden Jahr folgende Anlässe besuchen:

19.04.2021 Kaserne Birmensdorf (Inf DD-RS)
23.04.2021 Gymnasium St. Michael, Ebikon
12.08.2021 Kaserne Kloten (Richtstrahl-RS)
02.-05.09.2021 Berufsmesse OBA, St. Gallen
04.10.2021 Kaserne Birmensdorf (Inf DD-RS)
25.-26.10.2021 Kaserne Sion (MP-RS)
09.11.2021 Epochentag Stiftsschule Engelberg
11.-14.11.2021 Berufsmesse ZEBI, Luzern

Folgende Anlässe waren geplant, konnten aber aufgrund der Covid-19 Situation nicht durchgeführt werden bzw. wurden ins 2022 verschoben:
02.-07.02.2021 Forum der Berufe START, Fribourg
19.03.2021 Museumsnacht, Bern
22.-27.03.2021 Espoprofessioni, Lugano
23.-25.04.2021 Nationaler Weltjugendtag, Bern
15.-18.09.2021 Berufsschaufenster Oberwallis, Brig

Folgende Anlässe sind bereits für den Monat Dezember und im nächsten Jahr geplant:
18.-19.12.2021 Ranfttreffen JuBla, Flüeli
01.2022 Kaserne Aarau (Mil Musik)
08.-13.02.2022 Forum der Berufe START, Fribourg
15.-20.02.2022 Berufsmesse Your Challenge, Martigny
04.2022 Kaserne Birmensdorf (Inf DD-RS)
05.2022 Kaserne Sion (MP-RS)
09.2022 Berufsmesse OBA, St. Gallen
10.2022 Kaserne Birmensdorf (Inf DD-RS)
10.2022 Kaserne Sion (MP-RS)
11.2022 Berufsmesse ZEBI, Luzern
2021-2022 Ausstellung Festung Heldsberg

Aus- und Weiterbildung
Eine solide und unserem Auftrag entsprechende Grundausbildung, sowie interessante Weiterbildungen für Kaderleute in Zusammenarbeit mit der Schweizer Armee, dem Schweizer Polizeiinstitut und mit verschiedenen Kantonspolizeikorps haben dazu beigetragen, dass sich Gardisten eine längerfristige Zukunft in unserem Korps vorstellen können.

Die ruhige Covid-Zeit hat uns die Gelegenheit geboten, um ein längerfristiges Ausbildungs- und Weiterbildungskonzept auszuarbeiten. Mit der Umsetzung haben wir bereits diesen Herbst begonnen. Alle unsere Kaderleute haben in den vergangenen zwei Wochen die ersten Führungskommunikations- und Management-Kurse, in Zusammenarbeit mit der Schweizer Armee, erfolgreich abgeschlossen. Im nächsten Jahr sind bereits die ersten Führungslehrgänge für die Kader, ab Stufe Wachtmeister, geplant und die Personenschutzausbildung, die für alle Gardisten, die den Heiligen Vater auf seinen Reisen begleiten, verpflichtend sind, nimmt seinen gewohnten Fortlauf.

Die Berufsprüfung zum Sicherheitsfachmann Bewachung haben dieses Jahr 6 Gardisten abgelegt.

Ausschau
Vereidigung 2022
Unsere Hoffnung ist gross, dass wir die Vereidigungsfeierlichkeiten vom nächsten Jahr unter normalen Bedingungen durchführen können. Die Nachfrage nach Eintrittskarten ist enorm. Offizieller Gast wird der Kanton Nidwalden sein.

Stiftungen
Gardestiftung
Die finanzielle Unterstützung durch die Gardestiftung ist nicht mehr wegzudenken. Beiträge für die Unterstützung der Familien und Kindern, die soziale Sicherung, der Aus- und Weiterbildung, die Rekrutierung und Marketing und die berufliche Wiedereingliederung helfen mit, die Zukunft der Päpstlichen Schweizergarde zu sichern.
Die Stiftung verzeichnet dieses Jahr Aufwendungen von ca. 638'000 Franken und für das nächste Jahr sind rund 676'000 Franken budgetiert.
Leider konnten die für die Stiftung wichtigen Anlässe, wie die Vereidigung (in diesem sowie im letzten Jahr) oder das Martinimahl (im Jahre 2020) nicht genutzt werden, um neue Grossspender und Gönner zu akquirieren. Das am 04. November in Genf organisierte Martinimahl, mit rund 60 eingeladenen Gästen, gibt uns jedoch wieder die nötige Hoffnung. Auch die «Gruppe 147», das ist ein Zusammenschluss von Gönnern, die sich verpflichten, während 5 Jahren jährlich 3000 Franken zu spenden, ist auf 41 Mitgliedern angewachsen. Auch Kleinspenden sind herzlich willkommen und tragen ebenso dazu bei, positive Zukunftsperspektiven für die Gardisten zu schaffen.

Kasernenstiftung
Das Projekt des Kasernenneubaus ist auf gutem Weg. Der Stiftung ist es gelungen, in nur 2 Jahren, 42 der benötigten 50 Millionen Franken zu sammeln. Beiträge vom Bund, von den Kantonen, von den Körperschaften der Römisch-Katholischen Kirche Schweiz, von Stiftungen, Vereinigungen, Firmen und von unzähligen Privatpersonen tragen dazu bei, dass das Grossprojekt finanziell gesichert ist. Der Vatikan hat inzwischen die internen Verfahren für die Baugenehmigung eingeleitet und sobald diese Genehmigung vorliegt, wird er die Zustimmung der UNESCO einholen, da die Vatikanstadt zum Weltkulturerbe gehört. Danach muss man sich auch mit der Stadt Rom in Verbindung setzen, um Nachbarschaftsfragen zu klären. Nach Abschluss dieser Verfahren kann der Auftrag für die Arbeiten vergeben, die Garde in provisorische Räumlichkeiten verlegt und die Baustelle eröffnet werden. Die vielschichtigen internen Verfahren des Vatikans sind für die Planung des Projekts eine echte Herausforderung. Die Stiftung ist sehr darauf bedacht, sie zu beschleunigen. Der Abbruch der derzeitigen Kaserne kann erst nach Abschluss der internen Genehmigungsverfahren erfolgen. Ja, cari Amici, Geduld ist gefragt.

Bilderbogen Amici-Treffen 2021

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Bilder: Bruno Enz

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